Gamesförderung im Saarland
Das Saarland ist durch das DFKI und das CISPA international als IT-Standort bekannt. Daher war es logisch und folgerichtig weiter zu denken und neue Wege zu gehen – zum Beispiel durch eine Gamesförderung. Die Idee zur Entwicklung einer Gamesförderung entstand u.a. beim Saarcamp 2017. Das Saarcamp vereinigte die richtigen innovativen Köpfe und Entwickler, um mit einer Gamesförderung im Saarland neue Wirtschaftszweige zu erschließen und kreative Entwickler im Land zu behalten bzw. ins Land zu locken.
Computerspiele sind Medien mit zunehmender gesellschaftlicher und kultureller Relevanz. Sie sind aber auch ein Wirtschaftsfaktor. Mit einem Marktvolumen von rund 3 Milliarden Euro ist die Branche im Umsatz schon auf Augenhöhe mit der Filmindustrie. *Allerdings ist an dem Markterfolg die deutsche Computerspielindustrie kaum beteiligt, sowohl die internationale als auch die nationale Bedeutung von deutschen Computerspielentwicklungen befinden sich auf einem Tiefststand. Der nationale Marktanteil deutscher Produktionen liegt aktuell bei ca. 5,5 %. Dies bedeutet: Von 100 €, die für Computerspiele in Deutschland ausgegeben werden, gehen fast 95 € ins Ausland.
Spieleentwicklung stellt nicht nur einen wertvollen Bereich der Kreativwirtschaft dar, sie leistet Innovationsimpulse über den eigenen Bereich hinaus. Augmented Reality wurde erstmals mit Pokémon Go zur Massenanwendung, Virtuelle Realität wird vor allem im Gamingbereich vermarket, Holographie erreicht erstmals eine nennenswerte Anzahl an Menschen mit Spielen wie Star Wars Jedi Challenges.
Gamingtechnologien sind somit Schrittmacher für den Innovationsstandort, ein Baustein für die Digitalisierung sämtlicher Wirtschaftsbereiche und damit für die Zukunftsfähigkeit des Standortes Deutschland.
Seit diesen ersten Überlegungen ist viel passiert: Im August 2018 wurde die GAME BASE SAAR, die saarländische Gamesförderung, offiziell von der Saarland Medien GmbH ins Leben gerufen.
Ministerpräsident Tobias Hans und der Geschäftsführer der Saarland Medien, Uwe Conradt, fuhren zum Startschuss mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zur Eröffnung der Gamescom, um dort Wissen und Erfahrungen im Bereich der digitalen Spielekultur zu sammeln, Kontakte zu knüpfen und berufliche Beziehungen aufzubauen.
Die Gamesförderung besteht aus einem 3-Säulen Förderkonzept zur Stärkung des Games-Standortes Saarland und wurde einer externen Anhörung unterzogen. Die Anregungen von Experten aus der Branche wurden eingearbeitet und unter dem Motto „fördern, bilden und vernetzen“ unter der neuen Dachmarke „Game Base Saar“ verwirklicht.
Das Konzept sieht in der ersten Säule eine Förderung von Spielen und Prototypen durch Förderpreise vor, die mit bis zu 10.000 € dotiert sind. In der zweiten Säule, die die Bezeichnung „Bildung“ trägt, wird die bestehende Entwicklerszene durch exzellente Schulungsangebote in ihren Kompetenzen gestärkt. In Kooperation mit Hochschulen und anderen Partnern werden saarländische Spieleentwickler mittels verschiedener Maßnahmen u.a. einer „Masterclass Games“ gefördert werden. Darüber hinaus unterstützt die Landesmedienanstalt Saarland das Konzept durch flankierende Maßnahmen – wie der Bereitstellung des LMS-Betaraums – Zentrum für digitale Kompetenz für den Bereich Games. In der dritten Säule wird durch die Förderung der Vernetzung die Entwicklerszene innerhalb des Landes sowie mit nationalen Akteuren verbunden. Dies dient auch dem Ziel der Stärkung der Vermarktung.
Die Motivation für die Entwicklung einer Gamesförderung ist offensichtlich: Entwickler von Computerspielen setzen in der Regel neueste Technologien als erste ein, deshalb übernimmt der Sektor innerhalb der IT-Branche die Funktion eines technologischen Trendsetters. Vor dem Hintergrund der bestehenden exzellenten Forschungslandschaft im Bereich der IT im Saarland ist die Einrichtung einer Gamesförderung nur folgerichtig. Sie ist ein echter Baustein für die Zukunft unseres Landes.
Bei der Preisverleihung zum ersten Game Award Saar im Dezember 2018 wurden 45.ooo Euro an die besten Spieleentwicklerinnen und Entwickler im Saarland verliehen und damit ein neues Kapitel zum Gamesstandort Saarland aufgeschlagen. Bei der Auswahl der Preisträger wurde die Saarland Medien von drei Experten aus der Gamesbranche unterstützt: Ina Göring Referentin Förderung bei game – Verband der deutschen Games-Branche e. V., Karsten Lehmann Public Affairs Manager Germany der Ubisoft Blue Byte GmbH, und Linda Kruse, Mitbegründerin und Gamedesignerin von The Good Evil.
Nach einem furiosen Start ins Jahr 2019 mit dem Global Game Jam, bei dem saarländische Entwickler an einem Wochenende ein ganzes Spiel programmierten, geht es mit der Veranstaltungsreihe Saarland Games Update weiter. In dieser Reihe werden neue Spiele und neue Unternehmen der saarländischen Gamesbranche vorgestellt.
Weitere Informationen zur Game Base Saar finden Sie hier: saarland-medien.de/games
Kontakt:
Saarland Medien GmbH
Geschäftsstelle GAME BASE SAAR
Sebastian Connette
E-Mail: games@saarland-medien.de
*http://www.gameswirtschaft.de/wirtschaft/games-umsatz-2016-deutschland-vergleich/
Bildquelle: www.saarland-medien.de